Sonntag Mittag 12 Uhr. Zwei mutige Bäckerinnen Schrägstrich Amateur-Konditorinnen ziehen in die Schlacht und kreuzen die mittlerweile nur noch einarmigen Handrührgeräte.
Die Aufgabe:
4 Portionen Zimtgebäck
4 Portionen Bratapfelmuffins (2 groß 2 klein)
2 Portionen Erdnußbuttercookies auf unterschiedliche Art
Das Problem:
* Es gab leider nur 50 g Pekannüsse. So wurden aus drei viertel des Zimtgebäcks „Mandelzimtgebäck“) Ein gewagtes Experiment mit gehakten Mandeln. Um die Spannung gleich vorweg zu nehmen: Das Experiment ist geglückt. Testurteil: Sehr lecker.
* 4 Portionen Zimtgebäck ergibt 11 Bleche. Jedes Blech dauert im Schnitt 10 – 12 min. 4 Portionen zu kugeln und zu zimten dauert bestimmt 2 Stunden. außerdem muss er noch im Kühlschrank mindestens 1 bis 1,5 Stunden kühlen (je nach Härtegrades der verarbeiteten Butter).
* 4 Portionen Bratapfelmuffins brauchen eine Menge Äpfel. Die Hälfte davon extrem klein gewürfelt^^ Dies ergibt 2,5 Bleche große Muffins und 2,5 Bleche keine Muffins. Also 6 mal durchschnittlich 40 min backen.
* Eine Variante der Erdnußbuttercookies ergibt 2 Bleche und die andere Variante ergibt 3 Bleche, die jeweils 10 – 12 min im Ofen backen.
* Alle Kekse müssen min 15 min auskühlen. Es handelt sich um sage und schreibe 22 Bleche die insgesamt 7 Stunden im Ofen zubringen und 5,5 Stunden auskühlen.
* Scheibenhonig der Calvados ^^ 3 Stunden
* Und wo zum Teufel sind die ganzen Dosen wenn man sie braucht.
* Last but not least: nur 1 Backofen!
Die Strategie:
So viel zur Mathematik ^^ Unser Schlachtplan ging wie folgt.
1. Calvados und Rosinen ansetzen.
2. 2 mal separat Teig für’s Zimtgebäck zusammen geben. Die 2 Teigprotionen in Celophanfolie einwikeln und ab in den Kühlschrank.
3. Die 2 Varianten Erdnußbuttercookies zusammen rühren. Nummer 1 nur weiße Schoki, keine Haferflocken. Nummer 2 weiße Schoki und Haferflocken. Backofen vorheizen. Es ergaben sich insgesamt 5 Bleche, die man relativ gut vorbereiten konnte. Ausgekühlt wurde nach und nach im Wohnzimmer auf dem Schreibtisch.
4. Die ersten Blech- und Tupperdosen sind gefüllt. Während einer die Erdnußbuttercookies koordiniert und im Auge behält, kugelt der andere schon mal die ersten 2 Portionen Zimtgebäck aus und zimtet sie auch gleich. Es hat sich übrigens herausgestellt, dass es am einfachsten ist ganz ganz viel Zimtzuckermischung auf einen flachen großen Teller zu packen und das Zimtgebäck so zu marinieren.
5. Puh, nur Kekse, Kaffee und Keksteig bis 15 uhr. Es muss was richtiges zu Essen her! Der dritte kocht also Chilli con Carne und ein dreierlei an Salat. Nach den Erdnußbuttercookies kontinuierlich 6 Bleche Zimtgebäck gebacken und gekühlt. Am besten eignet sich ein Gitter einmal mit Alu umwickelt. Ein Backpapier drauf dann halten die Kugel etwas in der Rillen und kugeln nicht durch ein ander. Es werden aber trotzdem schöne gleichmäßige Halbkugeln.
6. Essen!!! Manno Mann! Viele Vitamine und sehr lecker. Danke grandioser A! Wir haben es uns bestimmt eine halbe Stunde echt gut gehen lassen. Doch zeigten sich hier bereits erste Anzeichen der Unlust. War es das ganze wirklich wert? Es fehlen noch die Bratapfelmuffins. und heiliger Himmel, wo kommt nur das ganze Zimtgebäck her?
7. Es entsteht ein neuer Beschluß: „Die Bratapfelmuffins kommen ganz zum Schluß.“ Nach dem Zimtgebäck. Es war mittlerweile ja auch schon so 17 Uhr. Es entwickelte sich im Lauf der Zeit ein unglaubliches System des vorbereiten und Backens das wirklich legendär ist.
Es plagen uns aber nun einige Unwidrigkeiten: Die Blechdosen reichen einfach nicht aus. So wurde eine Kuchentransportbox kurzerhand in eine große Keksdose umgewandelt, die kleinen Bratapfelmuffins mussten in der Auflaufform aufgehoben werden und ein Teil des Zimtgebäcks und der Muffins fristen in 2 Springformen abgedeckt mit Alufolie ihr dasein.
8. Einer rollt nun die letzten 2 Portionen Zimtgebäck im Wohnzimmer. Die anderen zwei wiegen die Zutaten für die Bratapfelmuffins ab und schnippeln Äpfel und behalten die nicht enden wollende Flut von Zimtgebäck im Auge.
9. Formen für die Muffins gebuttert. Erste zwei Portionen Teig zusammegekläppert und 2 große Muffinformen aufgefüllt. Eine mit eine ohne Rosinen. Streusel drauf. Fertig
10. Nun kommt das Konzept mit dem man die Welt erobern könnte: Logistik der Backetterie vom feinsten sozusagen. Backt man immer abwechselnd große und kleine Muffins kann man die Standzeiten wesentlich reduzieren, auch wenn nicht viel Equipement da ist. Während die großen ne halbe Stunde + im Ofen sind kann man die kleinen vorbereiten. Solange diese nach dem Backen Abkühlen und die Form wieder neu bestückt ist, kommt wider eine Schale große Muffins in den Ofen. Die letzte Fuhre der Konfekt-Muffins konnte in einer breiten Kastenform untergebracht werden. Daher 2,5 Bleche. Zu guter letzt noch 6 große Muffins, da die Förmchen nicht gereicht haben.
11. Ohje. Soviel Zimtgebäck?! Auch die letzten 2 Bleche Zimtgebäck wurden ab 23 Uhr noch in die Röhre geschoben. Und bis auf einen Abwasch ist um 0 Uhr alles erledigt.
Das Gelernte:
* Nie wieder soviel auf einmal!
* Jeder Handgriff hat gesessen. Obwohl wir uns teilweise zu dritt in unserer 10 bis 15 qm großen Küche aufhielten und zwischendrin noch eine große Portion Chili con Carne plus 3 Salate (Tomatensalat, Gurkensalat und grüner Salat mit Essig, Öl und Schnittlauch) vom gloreichen A gezaubert wurden.
* Manche Backzeiten (vor allem Bratapfelmuffins9 brauchen 1 Blech Erfahrung bevors richtig klappt.
* Es lohnt sich, vor allem wenn man mehrere Portionen eines Teiges hat, folgendes Equipement zu verwenden: eine große Rührschüssel für den Teig, eine Müslischüssel (plus einen EL und ein Messer zum dosieren9 um Butter und Erdnußbutter abzuwiegen, eine Mehlschüssel mit einem Sieb für des ganze Pulverzeugs.
So kann einer schon mal alles für die nächste Mischung zusammenstellen und -wiegen während der andere noch fleißig am Rühren des ersten Teiges ist.
* Nicht immer alles sofort abwaschen. Das ist Arbeit die sich i.d.R nicht rentiert. Vor allem nicht wenn man in 15 min noch Puderzucker abwiegen will und ein feuchtes Sieb verwendet. Probiert es einfach mal mit einem Teelöffel Puderzucker und einem nassen Sieb aus. Grandioses Experiment. Soll alles schon mal vorgekommen sein.
* Man benötigt weiterhin 2 große Flächen in Küchen und oder Wohnzimmer um Kekse abzulegen oder umzusortieren und ein großes Holzbrett auf dem man die Plätzchen / den Teigbollen leicht von einem Zimmer ins andere tragen kann.
Das Fazit:
* Der schlimmste aller anzunehmenden Fälle ist eingetreten. Man trifft sich samstags abend nach der Arbeit und kocht und backt sonntags dann zusammen. Wie kriminell ist das denn?
* Hat sich der Stress gelohnt?
Bestimmt wurde insgesamt 15 mal abgespült. 22 Blech Kekse wurden gebacken. Alles in allem 11 Stunden Küchendienst.
Auf jeden Fall! Der Duft der Plätzchen die gerade den Ofen verlassen haben belohnt auf jeden Fall. und wahrscheinlich die Tatsache, dass man für 2 Wochen Kekse hat.
Das Ergebnis:
Der Rest vom Schützenfest